Bevor der letzte Ton mir klingt,
der Schnitter seine Sense schwingt,
mög’ meine Hand in deiner liegen,
um sanft mich aus dem Sein zu wiegen.
Bevor es geht in jene Fernen,
möcht’ ich in deinen Augensternen
in stiller, reiner Seligkeit versinken,
dann letztbeglückt von Lethes Wassern trinken.
Bevor versinkt einst meines Lebens Sonne,
möcht’ ich noch einmal jene süße Wonne,
den letzten Kuss von deinem warmen Munde
genießen, - und dann komme meine Stunde.
Bevor es hingeht in des Hades’ Reich,
sei mir dein zärtlich Kosen, sanft und weich,
zum allerletzten Male süß beschieden; -
dann geh’ ich ohne Klage und in Frieden.
Bevor mein schwaches Lebenslicht erlischt,
möcht’ ich, von Deinem Liebeswort erfrischt,
letztmalig denken all der schönen Zeiten
und lebenssatt ins Tal des Todes schreiten.
Geschrieben am 16. Juni 2019