Das Leichte ist schwer

Bild zeigt Willi Grigor
von Willi Grigor

Ich folgte den Spuren
von Göttern gemacht,
den Lichtern am Himmel
in drohender Nacht.

Ich folgte den Winden,
sie hatten kein Ziel,
sie spielten im Zickzack
ihr windiges Spiel.

Ich folgte den Pfaden
in Wäldern versteckt.
Die Äste mir sangen
ein Lied mit Respekt.

Ein Trieb ließ mich treiben,
wohin bloß, wohin?
Da sah ich den Engel,
er kam zu mir hin.

Er gab mir die Richtung,
in die ich sollt gehn:
"Gleich hinter der Lichtung...
ein Fluss wird dich sehn.

Dann folgst du dem Flusslauf,
er führt an das Meer.
Das Wasser des Meeres...
du wirst es verstehn."

Ich ging längs des Flusses,
er schlängelte sehr.
Bald gab er, er muss es,
sein Wasser dem Meer.

Das Wasser mich lehrte:
Das Leichte ist schwer.
Das Schwere wird leichter
im Wasser, im Meer.

Das Leben wurd leichter,
das Leben wurd schön.
Ein lebender Engel
mir half, es zu sehn.

© Willi Grigor, 2019
Aus dem Leben

Siehe auch das Schwere-Gedicht
literatpro.de/gedicht/300516/scheue-nicht-die-schwere

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