Mein Lied ist mir um Gold nicht feil,
Auch nicht um Ruhm und Ehren,
Ich singe es für mich allein,
Mag mich ans Lob nicht kehren.
Kein Meister hat es mich gelehrt,
Bin sitzen nie geblieben,
Die Noten hat der liebe Gott,
Den Text Natur geschrieben.
Trägt oft der lose Morgenwind
Ein Blatt mir aus den Fernen,
Staun‘ ich, was all‘ für tolles Zeug
Die Menschen müssen lernen.
Und klappt es nicht, verdammt man gleich
Die armen jungen Dichter,
Und einer wirft sich krank und frei
Dem andern auf zum Richter.
Hier fehlt ein Fuß, da eine Hand,
Bald ist’s zu grell geblasen.
So mühen sie sich alle ab,
Bis aufnimmt sie der Rasen.
Ich sing‘ mein Lied der Einsamkeit
Voll Fehler, wie’s geboren,
Für meinen Gott und für mich selbst –
Nicht für Kritikerohren.
Drum, gute Freunde, gebt es auf,
Mich länger zu belehren,
Und wollt nicht Nachtigallensang
Vom nord’schen Spatz begehren.
Auch dank ich euch für Ruhm und Ehr‘
Und all den flücht’gen Flitter,
Als alte Köchin weiß ich längst:
Das Lorbeerblatt ist bitter!