Den er von Herzen geliebt hat
und immer noch liebt -
nie zärtlicher als
in diesem Augenblick:
leblos, voller Blut,
sagt nie mehr ein Wort,
wird nie mehr lächeln,
ihm nie mehr in die Augen schauen.
Tot: sein eigen Fleisch und Blut
ermordet – von Leuten aus
dem eigenen Volk,
ein Knabe noch,
sein Ein und Alles,
sein eigener Sohn.
Noch hält er ihn
- in unermesslicher Tauer -
in seinen Armen;
sieht ihn - zum letzten Mal,
wie er ist, wie er war: einmalig! -
Aber irgendwann
wird er ihn loslassen müssen.
Was dann?
Mein Gott, was dann,
wenn selbst wir
beim Anblick
dieses Kindes
in Tränen ausbrechen
müssen?
Frau Del Pontes,
da gibt es nichts einzustufen.
Das sind Kriegsverbrechen!
Was denn anderes sonst?
Sie sind die letzte Hoffnung
der Überlebenden.
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