deine Hand in meiner, sehnsuchtstrunkene Stille
feuchter Atem im Nacken erregt meine Sinne
statt dich zu nehmen, zu küssen, das ist mein Wille
kehr ich in mich ein und halte inne
dich ansehn, dich hören, berauscht und betört
manche nennen’s Verlangen, manche nennen es Minne
das, was wir nicht sagen, ist das, was ich hör:
du führst mich zu mir und ich halte inne
die Innigkeit des Innehaltens ist das, was ich spür
ich staune mit Blick auf die sich bahnende Stimme
wir öffnen uns Türen und finden Gehör
bei uns selbst und beim andern - welch innige Hymne!
Ein altes Gedicht neu entdeckt. Manchmal ist der Moment des Innehaltens, des bei sich Ankommens so viel intensiver, zentraler als der der Hingabe.