Der Mond im Baum liebt mein Geschick,
er nestelt in den Zweigen,
er bricht mir locker das Genick
und macht sich das zu eigen,
von dem ich glaubte es wär' mein -
doch glänzt es nur im Mondenschein.
Die Blätter sind im Silberlicht
ganz ohne Windhauch, mäuschenstill.
Sie haben ja nicht viel Gewicht,
doch schweben sie im Wohlgefühl ...
derweil ich schwanke und gesteh',
daß ich jetzt in die Zukunft seh'.
Denn dort geschieht was ich schon weiß!
Der bleiche Mond hat's mir erzählt:
in ihren Feuern brennen heiß,
die sich, im Lügenrausch gestählt,
versteckten und die Wahrheit mieden -
sie sind von mir und sich geschieden!
Nur heute Nacht ist alles schön!
Nicht eine Wolke – dunkelblau
steh ich am Baum, den Mond zu seh'n.
Es ist (k)ein Spiel, es ist die Schau,
in eine Welt die vor uns liegt -
derweil die Zeit vorüberfliegt.
Kommentare
Trotz aller Widrigkeiten: Nur heute Nacht ist alles schön...
Romantik gepaart mit tiefer Traurigkeit finde ich hier in diesem Text, der mich bewegt. Sicherlich habe ich entsprechend meiner Weltschau mir das herausgepickt, was mir behagt. Sorry. Ein stilvolles Gedicht.
LG Monika
Eins, zwei, drei! Im Sauseschritt
Läuft die Zeit; wir laufen mit ...
(Scheinbar wird die Zeit gar schneller!
Bloß die Menschheit wird kaum heller ...)
LG Axel
sie bleibt stehen - oder sie kehrt gar um?
LG Alf
Vielen Dank lieber Alfred.
Grüße
Alf
dunkelblau - stehst du am Baum?
wage ich zu denken kaum ...
... und schreibst dennoch zarte Zeilen ...
Schönheit willst du mit uns teilen ...
Lall allealles issst Schwall und Schlauch,
ich bin blau, der Baum ists auch