Sie spähen mich aus …
Sobald ich den Supermarkt betrete
Schreien: Hier sind wir, hiiiier ...! – mir entgegen.
Milchsanft und prall:
Mein Kullerpfirsich im August, Herzfleisch:
Stück für Stück trunken auf der Zunge ...
Über ihm schwebt ein Hauch von Morgenröte
Schwellt jener flüchtige Duft aus Werden
Und Vergehen. –
Still fällt ihr Jahr ins Schloss
Diese Tage schreiben sie … ihr letztes Kapitel
Sie wollen, dass ich zur Feder greife
Letzte Sätze aufs Papier bringe
Das Schlusswort der Saison;
Nun denn:
Nichts ist je verloren oder umsonst gewesen
Euer Geschlecht: diverse;
Ihr kennt keine Rosenkriege
Keinen Eifer, keinen Hass ...
Mir träumte von der Kunstform
Eures Leibes, ihr, meine
Schlafenden Musen, honigschwer
Opfer ... im Schweigen zu Haus
Unerschwinglich im Winter bei
Hohem Verschleiß oder Sucht ...
Mein Leben entzieht sich weitgehend
Meiner Kenntnis; das geht fast allen
Menschen so; die wenigsten wissen es
Haut an Haut, begabt für die Liebe
Harrt ihr aus in unkleidsamen Plastikboxen
In sperrigen Kisten, schwer zu entsorgen,
Schnelllebig, wie geschaffen für den Verfall
In Dosen schmusiger noch, doch entwürdigt, verkocht ...
Über der Wunde des roten
Schraubenziehers, gestern abgerutscht
Und begeistert nach Blut in meinem Handballen
Gebohrt, liegt heut schon ein Pfirsichhäutchen ...
So wirkt ihr von innen heraus
Eure Wunden … gerissen von jenen, die schäbig
Und unachtsam mit euch umgingen, hab ich
Sorgfältig rausoperiert (Schlechte Nachricht
Fürs Fliegengeschmeiß!)
Wehrlos seid ihr mir in die Hände gefallen,
Hab euch gewaschen, getrocknet, gestreichelt …
Wie einst Regen und Winde, als ihr noch Schmuck
Eurer Bäume wart
Ach, seit gestern machen euch Konkurrenz
Apfelsinen und Clementinen, sehr geltungsbedürftig:
Ich strafte sie mit Nichtachtung
Wunder der Schöpfung, süß, so
Zieht ihr ein in mein Aug, in mein
Erinnern … Seid gewiss, dass ihr mir
Köstliche Momente beschert habt
In diesem Sinn
Bleibe ich ganz
Die Eure –
Bis zur nächsten Saison