Mein Denken ist heut‘ gar nicht zu gebrauchen:
Ich möchte in der Kaffeetasse tauchen,
will mit der Nase sehen, statt den Augen
und dann die Zimmerdecke gründlich saugen,
versuche nun, ein Vakuum zu stauchen
und einen Stein im Pfeifchen flott zu rauchen.
Ich möchte Lyrisches aus Wasser lesen,
und ich bestreite das, was nie gewesen.
Unter dem Meeresgrund will ich mal laufen,
hochfeinen Sand aus Whiskeygläsern saufen,
ich möcht‘ im Schwarzen Loch das Weiße sehen,
ans Garnichts denken und nach hinten stehen.
Ach, wie mich diese Dinge alle schlauchen, -
mein Denken ist heut‘ gar nicht zu gebrauchen!
Geschrieben am 16. November 2018
Kommentare
Robert,
so klasse, dein Gedicht, und so toller Humor von dir ernsthaftem Mann! Bin ganz überrascht.
LG Uwe
So mag man sich täuschen! Ich komme ursprünglich von der Nonsens-Fraktion. Und bei aller Ernsthaftigkeit sollte man das Leben - und vor allem sich selbst - nie zu ernst nehmen. Sonst verknöchert und verkalkt man, was ja niemand wollen kann.
Ich werde vielleicht noch das eine oder andere Juxgedicht hier einstreuen, damit es schwieriger wird, mich in eine Schublade zu packen, weil es da drin immer sehr eng ist und das meinen Bandscheiben gar nicht gut tut.
Fröhliche Grüße
Robert