So viel Ruhe...

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von Heide Nöchel (noé)

In den Tiefen, in den weiten,
seh ich sie vorübergleiten
in stiller Schönheit über mir.

Die Krabbe nagt an meinem Fuß,
wahrscheinlich bin ich ihr Genuss,
ich liege schon seit Tagen hier ...

Die Strömung wiegt mich hin und her,
es zieht mich weiter raus ins Meer,
mein Haar verfängt sich hier im Tang.

Wie silbern doch die Fischlein sind!
Wie Blätter huschen sie im Wind
und knabbern an der weißen Hand.

Ich seh das Spiel des Sonnenlichts,
wenn es sich hier im Wasser bricht,
im Fächerspiel streift es den Grund,

verwebt sich mit der Pflanzenwelt,
die mich in sich geborgen hält,
ein Aal küsst meinen Mund.

Die Rochen ziehen ihre Bahn,
so majestätisch schaut sich's an!
Für sie sind meine Augen blind.

Kleinkörnig-weißbunt ist der Sand
in diesem Unter-Wasser-Land,
in dem ich so viel Ruhe find ...

noé/2014

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