165. | fenstabrett.

Bild von philjazzmetal
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1)
grosse schware regntropfn foin auf mei klans fenstabrett, in an hassn wüdn takt vatiaft, zaspringens um die wett
zoghoft sonfte sonnenstroihn moin weisse bända duachd woiknwond, in tausend foabm wiads licht reflektiat im blaun wossabond
unsichtboare winde treibm die regnfront in die flucht, die woame sunn stroiht übas gonze gsicht, hot des lebm besucht
des wichtige noss tränkt den bodn, es gibt kan trocknen fleck, denn grosse schware regntropfn foin auf mei schmois fenstabrett.
ch 1a)
des klopfn, trommln und hämman is a uaoida rhythmus und dea geht glei ins bluad
die zoate, wach wogende musik trogt mi socht und weit foat, entfocht a hasse gluad
im tiafn schlof träum i von grossn wön, an stuam und schiffbruch, hoit mi fest on meim bett
oo imma öffnen si olle schleusn und entlean iah noss auf mei klans fenstabrett.
2)
frei fliegende vögl gleitn ohne grenzn duach raum und zeit, brauchn kane papiere, iah horizont is endlos weit
übafliegn beage, täla, meare, kennen die gonze wöd, duachquean woiknschichtn, hom die regntropfn wieda bestöt
die Sunn vasinkt rötlich im westn, taucht tiaf ins schottnreich, vaobaschiedet si mit donna und blitz, regn spüt iah an streich
die dunklheit nimmt schnö zua, des nochtlebm beginnt zu pulsian, geheimnisvolle schwingungen steign auf, flüstan und soufflian.
3)
unsichtboare winde lossn bäume rauschn in da nocht, a eule schreit, da woif laut heult und da volle mond laut locht
da woiknlose himml von tausend feuan übasät und die letztn poa regntropfn foin auf mei schmois fenstabrett.
ch 1b)
des trommln, hämman und schlogn in an animalischn takt geht diarekt ins bluad
a voikommne harmonische symphonie duachbricht jeds glos, entfocht a hasse gluad
im tiafn schlof tauch i duach molarisch vaträumte wötn, hoit mi fest on meim bett
und scho wieda öffnen si weit olle tüan und entlean iah noss auf mei oids fenstabrett.
ch 2a)
denn da regn klopft on meine fenstascheim, und des fenstabrett fongts kühle wossa auf
do die woikn lossn si no net vatreim, blitze tauchn die wöd in feua und rauch
denn da regn vasickat no in da ean und kummt ois frische quön wieda ons tageslicht
da donna trommlt sei solo nah und fean, nua vom fenstabrett hot ma die scheenste sicht.
4)
ewige meareswön roin iah lebm long umd weide wöd, a feina, weissa sond glänzt wie diamontn, ois schnee vastöt
a unberüahte insl im tiafn blau spiat den mearesgrund, da zahn da zeit nogt kräftig, hintalosst spuan, scheuats longsom wund
togelonga regn losst flüsse weit üba die ufa gehn, brauna schlomm übaschwemmt des lond, natuagewoitn widastehn
katastrophale tödliche foign peinign tia, mensch, lond, des gleichgwicht da natua gwinnt imma, mitm lebm vawondt.
5)
do die moagnsunn spieglt den horizont in tausend foam, im fruchtboan bodn wiad ma begrom und wieda geboan
da kreislauf rotiat togtäglich, kummt oba niemois zu foi, von onbeginn da zeitn hots uaoide lebm ka ondre woih
da tod winkt mit seina hond, sei sensn zischt schoaf duach die luft, die wundn vaheiln, zruck bleibm noabm, trifft an mit volla wucht
do a neia tog eawocht und a jeda kriacht aus seim vasteck, denn klane regntropfn foin auf mei buntes fenstabrett.
ch 1c)
des hämman, schlogn und pochn is höchste improvisationskunst, geht glei ins bluad
a peafekt spielendes oachesta wiad von da natua dirigiat, entfocht hasse gluad
im tiafn schlof fliag i nebm an grossn schwoazn vogl, lond meistens söbst im dreck
und üba mia öffnet si jedes toa und entleat sei noss auf mei scheens fenstabrett.
ch 2b)
denn da regn klopft on meine fenstascheim, und des fenstabrett zündet den rhythmus on
und die woikn lossn si no net vatreim, winde wehn des vawökte laub weit davon
denn da regn sommlt si in an ruhign boch und stiazt donn ois wossafoi in a tiafe schlucht
umgeknickte bam lossn traurig iah kleid foin, do nua vom fenstabrett siagt ma bis zua mearesbucht.
ch 3a)
auf meim fenstabrett heascht reges lebm, tausend tropfn tuan fongenspün
des licht bricht si in millionen foabm, im kean a eigne wöd, tiafe stün
auf meim fenstabrett is afoch seah bequem, mit tausend tropfn übasät
do des fensta zabricht in tausend scheabm und zakrotzn donn mei fenstabrett.
6)
schwoaze schottn streifn geheimnisvoi übas dunkle föd, a unhamlich göbweisses licht bestroiht diese finstre wöd
geräusche hom an jedn den koidn ongstschweiss aussagjogt, und augnpoare, auf beute lauand, homs in a foin glockt
da leicht betrunkene woid tonzt und wonkt im stüamisch wüdn wind, eiskoide lüfte treibm iah weiss in a endloses labyrinth
da regn wiad zum koidn schnee und da schnee eastoat zu eis, des lebmsspendende noss gefriat, zaubat a mäachen-wöd in weiss.
7)
a kühla zäatlicha wind treibt tausend grüche voa si hea, da uainstinkt richt si glei ein auf a beinhoate gegnweah
feia, rauch und lava quoimen dick und giftig aus an vuikan, a feina staub legt si mit da aschn schlofn gonz allan
dieses natuaschauspü is phasziniarend mittn in da nocht, da zähfliessende lavastrom moit sei glühende spua in die schlocht
a ewigs steabm, gebäan, lebm, wossa vadunstet, regnet hearob, diesa planet is die genialste eafindung neman gott.
8)
die göbe scheibm locht friedlich üba iah neigeboarenes lem, die kroft iahra Stroihn reist seah weit, fühlt die wöd in iahn wehn
die eadn inhaliats intensiv, do geht vü valoan aufm weg, denn reine regntropfn foin auf mei kostboas fenstabrett.
ch 1d)
des schlogn, pochn und klopfn spüt a geniale melodie, geht glei ins bluad
foadat an zum tonzn auf, dient a zua meditation, entfocht a hasse gluad
im tiafn schlof bewocht mi a von innen leichtende kroft, hoit mi fest on meim bett
und übaroi entstehn neie löcha und entlean iah noss auf mei unschuidigs fenstabrett.
ch 2c)
denn da regn klopft on meine fenstascheim und des fenstabrett wiad vom wossa übaschwemmt
und die woikn lossn si afoch net vatreim, denn dahinta san die sonnenstroihn einzwängt
denn da regn is a unbändiges tia, sei ungezähmte wüdheit gfäahdet unsre wöd
und die zeit schmüzt, varinnt wie da sond im mea, oba nua aufm fenstabrett san tropfn zaschöt.
ch 3b)
auf meim fenstabrett heascht betriebsomkeit, tausende tropfn eiln stetig hin und hea
die wöd spieglt si auf seina haut, a univeasum im tiafn mea
auf meim fenstabrett lebt die freiheit, is a onziehenda magnet
do des fensta zabricht in millionen scheam und zakrotzn donn mei fenstabrett.
ch 4a)
da woame regn foit in olla stün, friedlich tränkt a die trockne natua, woscht unsre sön wieda rein
mei fenstabrett a grosse galaxie, so vü geheimnisse san drin vasteckt, umhüt von an hön schein
da heilige regn foit in olla stün, suachn und findn iahn eignen weg, londn auf meim fenstabrett
denn mei fenstabrett, mei klans fenstabrett, is a startrampe füa meine eastn Flüg ind woahre realität.
1)
grosse schware regntropfn foin auf mei klans fenstabrett, in an hassn wüdn takt vatieft, zaspringens um die wett
zoghoft sonfte sonnenstroihn moin weisse bända duachd woiknwond, in tausend foabm wiads licht reflektiat im blaun wossabond
unsichtboare winde treibm die regnfront in die flucht, die woame sunn stroiht übas gonze gsicht, hot des lebm besucht
des wichtige noss tränkt den bodn, es gibt kan trocknen fleck, denn grosse schware regntropfn foin auf mei fenstabrett.

geschrieben am 29. jänner // 04./05./06. februar 1996 /// 18./21. september 1997 /// 18./21./25./26. februar 2000
und am 27./28./29. februar // 01. märz 2000.pk.
copyright by philipp kirschner.pk.
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