Waldspaziergang

Bild zeigt Robert K. Staege
von Robert K. Staege

Ach, im Geiste bebet’s still
ob der alten, schweren Fehle,
und es zittert meine Seele,
die sich nicht erinnern will.

Dunkel steht Erinnerung
hart und wehe doch im Herzen,
füllet mich mit wilden Schmerzen,
und ich suche Linderung.

Jene finstre, schwere Zeit
ist ja lange schon verstrichen,
doch die bösen Geister wichen
nicht mir von des Herzens Seit‘.

Soll ich schreien meine Pein
in die Welt, die um mich lärmet?
Nein, sobald der Geist sich härmet,
bleibt man besser wohl allein!

Hab‘ im grünen Buchenwald
sinnend mich und still ergangen.
Nun verklingt der Seele Bangen,
das nur leis’ noch widerhallt.

Geschrieben am Pfingstsonntag, 20. Mai 2018, in Schlangenbad.

Gedichtform: 
Thema / Schlagwort: 
Noch mehr von der Persönlichkeit → Robert K. Staege