Wenn wieder weiße Winterkühle
für viele zu beschwerlich wird,
treiben hinaus mich die Gefühle,
wo jeder Schritt im Schnee hell klirrt.
Wo eisig Winde lautlos wehen,
erstarren lassen Bach und See,
dort kann ich atmen, kann ich sehen,
was ich woanders niemals seh.
Ich seh den Atem meiner Lungen,
ich seh Kristalle auf dem Baum.
Es ist bei Kälte mir gelungen,
ganz tief in mich hineinzuschaun.
Da sah ich meine eigne Seele,
froh lächelnd wie ein Kind im Schnee.
Ich deshalb mich nach draußen stehle,
wenn kalter Wind erstarrt den See.
© Willi Grigor, 2016
Jahreszeiten
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