Im spärlich eingerichteten Raum
sind alle Luken und Läden dicht –
kein noch so winziges Licht dringt ein,
nur die Funzel im hintersten Eck –
nimmt der Dunkelheit den Schreck …
Wie im Vakuum – schalldicht verpackt,
dröhnt krachende Musik aus großen Boxen.
So laut, dass der Körper sie spüren kann –
das Herz, es pocht im gleichen Drum,
Füße, im Takt, nehmen sich der Vibrationen an,
das Hier und Jetzt – nicht mehr da …
Völlig weggetreten und Welt vergessend,
schnappt sich der Sound die Seele –
beide gehen auf Himmelsritt,
in grenzenloses Zwischenglück …
Der Körper ruckt und zuckt wie wild,
powert sich den Schweiß heraus.
Augen blicken ohne Ziel,
doch sprühen tausend Funken raus,
die Welt ist wie ein Traum …
Auf einen Schlag zieht Stille ein,
der Körper fährt herunter.
Und letzte Töne, sie sind verhallt –
Musik sorgt, so oft, für kleine Wunder …
Kommentare
Ja, Soléa, manche "Musik" sorgt ganz enorm für Glück,
wenn man sie dreht ... paar Phon zurück.
Da hast Du ja heute fein aufs Versmaß geachtet,
liebe Sonntagsgrüße,
Annelie
Natürlich, immer alles mit Maß und Ziel –
damit es dem Nachbarn nicht wird zu viel …
Liebe Grüße nach Lübeck
Soléa
Dein Text, er-klingt:
Was fein gelingt!
LG Axel
Ein wuchtiger Sound animierten mich,
darum schrieb ich dies Gedicht …
Liebe Grüße
Soléa
Wo Musik erklingt,
man noch Lieder singt,
da lass dich nieder,
denn böse Menschen kennen keine Lieder.
LG Ekki
Auch böse Menschen kennen, denke ich, Lieder.
Nur vermutet man sie nicht, hinter solchen Bister …
Liebe Grüße an dich Ekki
Soléa
Das ist vielleicht nicht grade meine Musik, von der Du erzählst, eher die Deiner Tochter - aber zweifellos bewirkt Musik oft Wunder, liebe Soléa ...
liebe Grüße zu Dir - Marie
Auch nicht, liebe Marie. Uns, meine Familie und ich hier, haben es eher die ruhigeren Rhythmen angetan, auch wenn ich da ab und zu aus der Rolle falle, und die Lautstärker aufdrehe … für ein Lied lang :-)
Liebe Abendgrüße zu dir nach Frankfurt
Soléa
Was Schostakowitsch
hat notiert,
das wurde
kriminalisiert.
Der sanfte Stalin,
tief gekränkt,
der fühlte hilflos sich
bedrängt.
Liebe Soléa, Musik ist auch meine Leidenschaft (obiger Vers ist aus meinem Buch über die Komponisten der Klassik, aber ich liebe auch u.a. Jazz), deshalb freut mich dein Gedicht besonders!
Musikgeladener, lieber Gruß
Uwe
Lieber Uwe, ich liebe quer Beet und handle akustisch, spontan. Die Nachbarn haben sich daran gewöhnt, dass wie aus dem nichts, die Schallmauer bricht :-)
Ein Trommelwirbel zu dir
Soléa