Apokalypse

Bild von Soléa
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Beißender Rauch steigt in die Nase
in Schutt und Asche liegt die Welt.
Bitterlich war Gottes Strafe,
verkohlte Körper – gruselig entstellt

Schwarze Baumstümpfe gespenstig stehen,
es schwerfällt, heiße Luft zu atmen.
Ein trostloses Bild, welches nie so gesehen
das Ende der Menschheit lässt sich erahnen.

Feuerwerk aus Bomben und Raketen,
die ganze Erde lichterloh strahlt.
Vorhergesagte Apokalypse vom Propheten,
mit fast allen Leben ist die Rechnung bezahlt.

Nur jämmerliche Kreaturen sind übriggeblieben –
schleppen sich durch trostloses Land,
werden nicht verfolgt – auch nicht vertrieben,
beim Untergang halten sie einander die Hand.

Interne Verweise

Kommentare

21. Nov 2016

Ja, das erinnert mich ein wenig an Gudrun Pausewangs hervorragendes Buch "Die Wolke".

Liebe Grüße
Annelie

22. Nov 2016

Leben wir heute wieder in apokalyptischen Zeiten?
Zum Inhalt deiner drastischen guten Verse passt das Gedicht des Visionärs
Erich Kästner aus dem Jahr 1930, hier der Schluss:

Die Menschen lagen gebündelt wie faulende Garben.
Andre hingen wie Puppen zum Fenster heraus.
Die Tiere im Zoo schrien schrecklich, bevor sie starben.
Und langsam löschten die großen Hochöfen aus.
Dampfer schwankten im Meer, beladen mit Toten.
Und weder Weinen noch Lachen war mehr auf der Welt.
Die Flugzeuge irrten, mit tausend toten Piloten,
unter dem Himmel und sanken brennend ins Feld.
Jetzt hatte die Menschheit endlich erreicht, was sie wollte.
Zwar war die Methode nicht ausgesprochen human.
Die Erde war aber endlich still und zufrieden und rollte,
völlig beruhigt, ihre bekannte elliptische Bahn.
LG marie

22. Nov 2016

Liebe Soléa, ich lebe persönlich seit einiger Zeit mit dem Tod auf Auge in Auge und habe die Erfahrung gemacht, dass es hinderlich ist, sich das Ende auszumalen. Auch das Schwelgen in Hoffnungen bewährt sich nicht. Das Beste scheint mir, Schritt für Schritt mit dem Leben mitzuhalten, sich ganz hinzugeben und sein Bestes zu tun. LG! Jürgen

22. Nov 2016

Liebe Annelie und marie, eure Vergleiche ehren mich sehr! Gerne werde
ich mir die Werke der genannten Schriftsteller genauer ansehen. Manchmal empfinde ich die Welt schon apokalyptisch. Brutal, dreckig, hinterhältig….aber auch bezaubernd, überraschend, schön...! Ich denke ein oder der Untergang hat viele Seiten. Ich bin ein positiver aber auch kritischer Mensch...denke nicht nur mit dem Bauch.
Lieber Jürgen, Deine Worte stimmen mich traurig. Es ist wahr, dass Hier und Jetzt zählt. Doch was ist der Mensch ohne Vergangenheit und Erinnerung, oder ohne Zukunft und Hoffnung? Ist es nicht dies alles, was in unsere Schatztruhe gehört
und uns irgendwie weiter machen lässt? Ich wünsche euch einen schönen Nachmittag und
liebe Grüße, Soléa

22. Nov 2016

Liebe Soléa, ganz so war es nicht gemeint. Die Blicke nach vorne und hinten sind immer ein wesentlicher Teil unseres Lebens. Nur diese ganz düsteren Bilder, wie sie schon in der Apokalypse im Neuen Testament erscheinen, können einen auch bannen und glauben machen, dass es so komme.Im NT waren die bildhaften Schilderungen des Untergangs der Großmacht Roms, die die Christen verfolgte, immer auch als Trost gedacht, dass dieses butale Reich nicht ewig währt. LG! Jürgen

23. Nov 2016

Lieber Jürgen, diese düsteren Zeilen von mir fanden vor wenigen Monaten ihren Ursprung! Es war ein, nicht auf den Punkt genauer Traum, eines siebzehnjährigen Mädchens das pubertätsbedingt in Himmel und Hölle sich bewegt. Weltgeschehen und Zukunftsangst sie quälen und Übermut und Euphorie sie fliegen lassen. In der Seele ist es düster, wenn sie Angst hat. Auch ich komme in Endzeit – Stimmung, gerade der November hat es da ja in sich... finde aber Gott Lob wieder schnell den Weg ins Licht, was ich jedem Menschen wünsche!! LG und einen schönen Abend, Soléa

28. Dez 2016

Das freut mich... danke! LG

10. Aug 2021

Angstgefühle
(Gestern wie heute, es ändert sich nichts …!)

Die Blumen duften nicht wie immer,
selbst ihre Farben schimmern blass,
Vögel pfeifen mir fremde Lieder,
es scheint, die Welt, hats Leben satt …

Sie dreht und dreht sich noch im Kreis,
was eigentlich die Hoffnung schürt,
nicht wirklich rund, sie eiert leicht,
weshalb ich Unbehagen spür.

Angstgefühle machen sich breit,
denn irgendetwas stimmt hier nicht,
bedrohliches längst um sich greift
und merke, wie die Welt zerbricht.

© Soléa P. August 2021