„Hier hockst du also, kleiner Teufel“, sagte ich,
als ich am Eingang der Marienkirche vor ihm stand.
Ein jeder, der dort angekommen, hätte ihn erkannt:
am Pferdefuß und an den Hörnern: noch recht mickrig;
die Ähnlichkeit mit Hominiden war indes frappant.
Er wurde arg gelinkt dereinst vor Jahr und Tagen,
als er zu Diensten stand und half, die Kirche aufzubaun.
Ein Wirtshaus sollt' es werden, so tat man ihm sagen.
Das Teufelchen half eifrig mit - ganz im Vertraun.
Doch bald, es fehlte lediglich der hohe Glockenturm,
ward diese Täuschung aufgedeckt und rundum sichtbar.
Der Teufel wurde wild und raste wie ein böser Sturm,
schnappte sich einen Stein und wollt ihn schleudern -
gar hasserfüllt auf die Marienkirche und auf den Altar.
Ein munterer Geselle rief im letzten Augenblick:
He, Teufel, wartet, hört mich an und haltet ein:
Wir bauen nebenan ein Wirtshaus, dort gibt es auch Wein ...
und diesmal war 's die Wahrheit und kein fauler Trick.
Des Teufels Teufelsherz schlug wie ein Hammer laut;
er dachte mit Entzücken an verlorene Seelen
und wollte sich nicht länger mit der Last rumquälen:
Ließ an der Mauer fallen den gigantisch großen Stein.
Der blieb dort nah dem dunklen hohen Eingang liegen.
Und obendrauf könnt ihr den Teufel sitzen sehen;
Gesellschaft leisten ihm possierlich manche Fliegen.
Deshalb findet manch hungrig-durstiger Tourist
die Ratsweinkellerei gleich nebenan, dort gibt es Wein.
Und wenn du fit und aufmerksamer als die and'ren bist,
erkennst du noch die Teufelskralle dort im Stein.