lass die Schatten dein blasses Gesicht
küssen im traumverloren Schlaf der
Nacht, lass das Rufen des Nachvogels
dir die Seele öffnen für schwebende
Trauerklagen in Moll, der Melancholie
bau den Tränenaltar, der ihr zusteht als
Gegengewicht des Glücks; und lass die
Toten ihre klapperdürren Menuette der
Vergänglichkeit tanzen, auf dass sie dir
deine Augen öffnen und du erkennst,
was wahrhaftig ist, was wiegt und was
nicht, und wie lange es noch dauert, bis
das Rasen der Zeit dich vergessen hat;
widersteh dem Schrei der Raben, deren
Schwingenschlag Denken verwirren will,
damit sich die Seele nicht an der eigenen
Angst verschluckt, dring tief ein in dein
Inneres, damit du erkennst, wer du bist,
was du tun musst, wenn du wach wirst,
auf dass es gut wird am Ende des Tags …