Das Schicksal hat sich ausgetobt

Bild zeigt Willi Grigor
von Willi Grigor

8. August 2002

Der warme Tag zweitausendzwei
liegt fest mir im Gedächtnis.
Ich ging durch einen lichten Wald,
ein wahres Naturvermächtnis.

Rote Perlen, die gepflückten,
füllten schmückend mein Behältnis,
sie verstärkten und bestückten
mein Preiselbeerverhältnis.

Ein schmaler Pfad führt mich zum See,
zum Platz für Glücksgedanken.
Der Felsenstrand ist mein Metier,
wem soll ich dafür danken?

Da kam, fast schleichend, unbewusst,
irgendwas, kein echter Schmerz,
ein Druckgefühl aus meiner Brust.
Ich fragte bang: "Ist es das Herz?"

Ich schaute nochmal auf den See..
Ich war total allein.
Da nahm ich meine Preiselbeeren
und ging ganz sachte heim.

Mit Notarzt dann ins Krankenhaus,
man nahm mich aus dem Markt.
Dort fand man dann auch schnell heraus:
Es war ein Herzinfarkt.

Das Schicksal hat sich ausgetobt,
ich hab ihm längst vergeben.
Es hat seitdem, Gott sei gelobt,
viel Schönes mir gegeben.

© Willi Grigor, 2015
Aus dem Leben

Gedichtform: 
Thema / Schlagwort: