Die Birke ist jetzt ganz entlaubt,
der Wind zieht an den Zweigen.
Er schüttelt ihr das kahle Haupt
und will es wieder zeigen,
dass er mit seiner großen Kraft,
kann Äste brechen, Schweigen,
dass Bäume sich, wie Dienerschaft,
ganz tief vor ihm verneigen.
Die Birke ist schon etwas morsch,
kein Schützer sie begleitet.
Der Sturmwind deshalb extra forsch,
fast spielend, mit ihr streitet.
Die Birke mit Besorgnis fühlt,
was Kummer ihr bereitet:
Der Wind mit ihrem Tode spielt,
wenn ihn der Teufel reitet.
Die Birke opfert Ast für Ast,
lässt Zwischenraum entstehen,
durch den ein starker Luftstrom passt
und Kräfte schwach verwehen.
Die Birke will, was Leben tut:
Nur kämpfend untergehen.
Sie kämpft und will, ganz absolut,
auch nächstes Jahr hier stehen.
© Willi Grigor, 2015
Landleben in Liverud