Deine Stimme bläst Staub
von manch alter Mär.
Zwischen deinen Fingern
schraubt sich blauer Qualm
himmelwärts.
Nachtigallensang - mein Ohr ist taub.
Und auf regennassen Platten
zerschellen Spiegelbildgesichter.
Mein Geist wirft Schatten.
Aus deinem ›Damals‹ quellen Ratten,
die jagen meine Träume
wie huschende Lichter
bis ans Ende der Stadt.
Blinde Monde bevölkern Bäume.
Winterwinde fegen
durch diesen Sommer,
der so viele Tränen hat.
Und mein Herz liegt matt
in deinem Aschenbecher.
Ich möcht all mein Elend
in deine Augen legen.
Wie samtrot und schwer
schlief früher die Liebe
in unsere Hände gebettet.
Nun sickern zerflossene Räume
vor unseren Füßen in tote Erde.
Und der Vogel der Nacht
nimmt sein Pfand
lang bevor ein Kuss unser Leben rettet.
Und die Nacht bricht ins Land
wie düstere Schäume.
© Anouk Ferez 5/2016