siehst du mich an

Bild für die Seite von Marie Mehrfeld
von Marie Mehrfeld

frühmorgens, im blassen Schein des
sinkenden Mondes, umgarnt von den
Nebeln der Wünsche, fliegend im
wachsenden Licht, träume ich von
Vergangenem, lausche den falschen

Gesängen alter Gesetze, du sollst nicht,
musst doch, kannst nicht, bist nicht
genug, spring höher, schrei lauter,
sinkt mein Herz vor dem Aufschlagen
der Augen in die Schwere des vergessen

Geglaubten zurück, ahne ich mit allen
Sinnen, der wachsende Tag wird zäh
fließen, Gedanken mit nachtschweren
Gewichten werden kreischen in mir,
immer wieder frühmorgens indes gehe

ich im Dämmerlicht noch einmal den
Weg zu dir zurück, folge dem Takt
deines Herzens, lausche deinen guten
Worten, die meiner rastlosen Seele Wege
weisen aus dem Strudel kalten Fühlens

in die fließenden klaren Gewässer des
lobenden Lächelns und Liebens, siehst
du mich an und ich dich, schwimmend
im Atem der Zuversicht, bist du nah
bei mir und stützt und beschützt mich

Gedichtform: 
Thema / Schlagwort: