Wo Bäume atmen

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von Marie Mehrfeld

Im Wald heute früh, da fühlt’ ich wie nie,
wo Bäume atmen, da blüht Poesie,
da bin ich hellwach, vom Zeh bis ins Haar,
da fließen die Worte so ruhig und so klar,

da fühl’ ich mich bärenstark - fabelhaft,
das junge Grün zaubert, schenkt neue Kraft
und versetzt meine Seele in jenen Jubel,
der mich erlöst von Staub und von Trubel,

vom Lärm und der Hektik meiner Stadt,
ich halt’ in der Hand ein Buchenblatt,
das einzigartige Meisterstück
füllt mir den Kopf mit purem Glück,

betrachte mit Andacht die feinen Adern,
will nun nicht länger nur klagend hadern,
ihr Blätter zerstäubt der Sonne Licht
und verklärt mein Fühlen mit Zuversicht,

vernehme ich euer wisperndes Singen,
umweht ihr mich mit zarten Schwingen,
hör’ ich von Loben, von Lieben euch sagen,
in diesen goldenen Frühlingstagen

bin ich ganz nah bei eurem Rauschen,
will euch mit all’ meinen Sinnen lauschen,
mir scheint es in diesem Jahr - wie nie –
wo Bäume atmen, da blüht Poesie …

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