Auf Erlebnistour will Annette,
man muss wissen, sie ist echt eine nette –
Ameise der besonderen Art,
wenn man sie sieht, wird das jedem klar.
Sie lebt im Wald, auf einem Haufen,
in dem ganz viele wie sie rumlaufen.
Alle sind emsig bei der Arbeit,
es gibt nicht eine, die sich langweilt,
und jede von ihnen hat einen Plan,
was kein Mensch nachvollziehen kann.
Doch Annette, sie will raus –
in die weite Welt hinaus,
packt den Rucksack, greift den Stab …
los geht’s, auf die ersehnte Wanderschaft.
Ihr erste Ziel führt zum Wasser,
dafür muss sie zuerst übern Acker,
sieht von weitem schon etwas schimmern,
beginnt vor Aufregung zu zittern,
so schaut das Meer ihrer Träume aus,
voller Euphorie klatscht sie der Pfütze Applaus.
Dann biegt sie Richtung Wiese ab,
die Welt ist größer als je gedacht,
die weite Ebene zeigt sich ihr,
sie bekommt große Angst, sich zu verlieren,
zwischen all den Gräsern und bunten Blumen,
muss sie auch noch aufgeregt husten.
Panik macht sich in ihr breit,
erblickt einen Drachen, der hoch über ihr kreist,
der zwitschert und verharrt überm Feld –
es ist die Lerche, die Ausschau hält.
Sie geht in Deckung, unter Baumes Blatt,
das ein Sturm vergessen hat,
und wähnt sich sicher, unterm grünen Dach,
doch hat die Rechnung ohne den Wind gemacht.
Der weht den Schutz samt Annette weg,
sie klammert sich, instinktiv, daran fest,
schwebt, wie auf einer Feder, hin zum Wald
und ruft überglücklich: „Ich komme bald!"
Das Abenteuer, es endet hier,
in Zukunft bleibt sie in ihrem Revier.
Kommentare
Mutter wie Tochter gefällt,
was Mutter und Tochter ersonnen!
LG Yvonne
Wir danken dir, liebe Yvonne und hab einen schönen Sonntag.
Liebe Grüße
Soléa
Bild und Text - beide gefallen!
(Allerdings - nicht wirklich ALLEN:
Die Krause kann ja Ameisen nicht leiden!
Sie sind so fleißig - das will sie vermeiden ...)
LG Axel
Ameisen, die sind wahrlich sehr rege:
Selbst ich mich nicht sooo eifrig bewege …
Liebe Grüße
Soléa
Ein fröhliches Ameisengedicht, das mir sehr gefällt, Soléa, es erinnert mich an das Gedicht von Joachim Ringelnatz, das ich liebe, vielleicht kennst Du es: „In Hamburg lebten zwei Ameisen, die wollten nach Australien reisen. Bei Altona auf der Chaussee, da taten ihnen die Beinchen weh, und da verzichteten sie weise dann auf den letzten Teil der Reise.“ Auch Deine nette Annette kehrt am Schluss geläutert nach Hause zurück. Wunderschön auch die Zeichnung Deiner Tochter.
Sei lieb gegrüßt - Marie
Das kurze Gedicht von Ringelnatz, liebe Marie, gefällt mir! Da haben wohl alle drei Ameisen nochmals die Kurve gekriegt …
Herzliche Grüße aus Marienthal
Soléa
Annette mit dem Wanderstab, ein klasse Bild wieder! und dazu Dein herrlich unterhaltsames, sogar etwas lehrreiches Gedicht, liebe Solea. Zwei sehr gelungene Werke. Herzliche Grüße kommen von Ingeborg
Liebe Ingeborg, Technik sei Dank, fliegen Bilder, auch ein bestelltes wie hier, aus dem Ausland zu mir. Lupine und ich freuen uns immer sehr, wenn's gefällt …
Sei lieb gegrüßt von uns
Soléa
ein schönes Gedicht über meine ganz speziellen Freunde!
LG Alf
Ja, speziell sind sie, leisten sie doch das
was der Mensch so oft nicht schafft …
Liebe Grüße
Soléa