Das ganze Weltall …

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von Heide Nöchel (noé)

Wir haben Weihnacht – und doch ein Licht,
als ob der Frühling schon ausbricht,
und auch die äußere Temperatur
spricht uns vom Aufbruch der Natur.

Der Sommer war so heiß wie was,
überall fehlte uns das Nass,
das Leben doch zum Leben braucht,
manch Flammenwand hat lang geraucht …

Mit Planen muss man Gletscher schützen,
dass die sich nicht ins Tal abschwitzen,
zum Skifahrn wird Kunstschnee erzeugt –
wie man sich die Natur halt beugt.

Und da täuscht dann dies milde Licht,
das Neuanfang träge verspricht …
Feiern lullt ein und macht so satt,
als ob man kein Problem mehr hat ...

Vielleicht, dass wir die Ruhe nutzen,
Schlaf aus den Augen uns zu putzen,
und sehn uns selbst mal ins Gesicht:
Mit „Weiter so!“ geht’s einfach nicht.

Fangen wir bei uns selbst klein an,
zu ändern, was man ändern kann.
Gut möglich, das ist gar nicht viel,
und doch ändert schon das das Spiel.

Blockadelöser aus der Mitte,
die Politik der kleinen Schritte:
Sich auf sich selber zu besinnen –
in Ehrlichkeit – kann Klarheit bringen.

Die Lust zum Ändern mag vergehn,
bleibt man im Gipfelblick starr stehn;
und doch: Mit jedem allerkleinsten Schritt,
reißt man das ganze Weltall mit!

© noé/2018

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