Wer ist’s, der dieses ferne Blau verschenkte,
darin sich Liebende, wie wir, verlieren,
da er dies Sehnen selbst in tiefe Wasser senkte?
Den weiten Himmel aber zieren zarte Schlieren,
die sich in Höhen keusch mit Weiß vermählen:
Wie um uns vom Ungreifbaren zu erzählen,
dass wir den Durst aufs Göttliche verspüren.
Dieses Blau... welche geheimnisvolle Macht
sandt es uns Liebenden hinab zur Erden?
Wessen Geist hat dies Cyan erdacht,
dass wir darinnen endlos werden?
Unergründlich, Atlas‘ Farbe: Ein Blau, das alles weiß …
Indigo, voller Rätsel, Klarheit, fern und flüchtig;
Nimmt uns das Kobalt ein und macht uns süchtig?
Kein Veilchen-Ton gibt sein Geheimnis preis...
Wer goss dieses Blau in uns, wer ahnte schon,
dass sich die Sehnsuchtsfarbe nie verwasche?
Trifft auch die Glut den allergrellsten Ton:
Hernach steigt blauer Qualm aus ihrer Asche.
25.7.2017, Anouk Ferez