Maiengrün

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von Heide Nöchel (noé)

Im ersten Maiengrün
traf mich dein strahlend-blauer Blick ...
Weil damals uns die Sonne schien,
denk ich so gern daran zurück.

Wenn Juni-Rosen blühn,
hüte dich, sie zu brechen,
denn bist du allzu schnell zu kühn,
werden sie dich nur stechen.

Die Juli-Winde wehn
frisch alle Wolken vor sich her.
Gedanken sind so angenehm,
wie schön doch eine Liebe wär ...

So schwül und schwer
wurde das Wetter im August –
wir beide liebten uns so sehr
und frönten unserer Lust.

Septemberwolken türmten sich
gewaltig über unsern Köpfen ...
Verlieren wir uns? Oder nicht?
Lass uns noch Hoffnung schöpfen!

Oktobermonat barg
des Sommers reiche Ernte,
als meine Sonne starb,
die mich im Mai so wärmte ...

Novembernebel ziehn,
mit ihnen auch mein Hoffen
auf neues Maiengrün –
… noch ist ein Ende offen.

© noé/2017

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