Sag mir, was Liebe ist: Nur eine Projektion?
Gedanken eines Selbsts an sich? Illusion?
Ist sie ein Selbstbetrug?
Sich selbst genug?
Zu speisen simple Nostalgie?
Auf eine dieser hinterhält’gen Weisen?
Ganz hinter dem Gefühl nochmal Gefühl,
wenn schwarze Segel kreisen?
Was ist mit Ewigkeitsgesäusel,
mit „Immer dein“ und „Niemals mehr allein“?
Ist’s wirklich wahr, was man im Rausch
sich sagt? Wie wirklich ist der Rausch?
Ist’s – und jetzt werd‘ ich ganz gemein –
die Angst, im weiten All allein zu sein?
Was treibt die Fische in des Meeres Weiten,
sich in den Wassern milchig zu verbreiten?
Die Angst, ein Morgen nicht zu seh’n?
Ganz spurenlos und unbemerkt
von dieser Welt zu geh’n?
Ohne einen Abdruck
seiner selbst in seiner Zeit?
Also doch bloß pure Eitelkeit?
Wie ist das and’re Ich so eingestimmt?
Das Liebe gibt und dankbar Liebe nimmt?
Ein Schattenspiel auch dies
an einer Höhlenwand?
Zu gängeln nur
des Höhlenmenschen Unverstand?
Und warum ist für Marionettenfäden jeder blind?
Vielleicht, weil alle wir doch
nichts als Marionetten sind?
Wenn wir uns wenden könnten
und direkt ins Feuer seh’n?
Was würde dann mit unserer
Erkenntnisfähigkeit gescheh’n?
Und wenn Romantik bricht, was bleibt dann noch …
… nur dies Gedicht?
© noé/2014 Alle Rechte bei der Autorin.