In den Graben

Bild zeigt Alf Glocker
von Alf Glocker

Ein totes Tier geht rückwärts ins Theater -
ein Pleitegeier stürzt sich schnell dazu!
Da lächelt gleich der gute Himmelvater -
und's Kindlein schläft, in einer seel'gen Ruh'.

Das Treten auf den Schlips gibt’s heute -
es spielen die ganz großen Quatschologen!
Das sind die hochwohl und gelehrten Leute -
die uns zumeist gar voll und ganz gewogen!

Sie sagen stolz: „Die andern sind verquer!“ -
Sie zeigen mit den Fingern von der Bühne!
Dort unten sitzt das geistesschwache Heer -
es trägt was Ödes in der Alltagsmine!

Dann schleudert dieser ganze Zirkus trocken -
und zwar mit ungeheuerem Effet ...
in ein Gewirr aus stark gebrauchten Socken -
denn vor den Türen liegt der ewig alte Schnee!

Heraus gezählt aus schleimigen Traktaten -
die unerforscht im Straßendunkel bleiben,
riecht keine Sau den schrägen Teufelsbraten ...
aus dem sich krumme Lebensläufe schreiben!

Das Wahlvolk will zur Richtstatt der Genossen -
die es verführt und ausgebeutelt haben!
Und wer nicht mitmacht, der wird übergossen -
mit Phrasen, und dann kommt er in den Graben!

Veröffentlicht / Quelle: 
auf anderen webseiten
Gedichtform: