Der große Bluff (eine Recht-Fertigung)

Bild zeigt Alf Glocker
von Alf Glocker

Ich hab die ganze Welt geblufft –
und hab getan was wichtig war!
Ich hielt nicht viel von dem Geschäft,
denn alles war mir sonnenklar!

Ich hab gefehlt, wo es nur ging –
die Falschheit hat mich nicht gejuckt!
Sie war halt einfach nicht mein Ding,
Blödsinn hab ich nie geschluckt!

Ich war dafür nicht stark genug –
denn was ich sah, ward hinterfragt!
Bei Sklaverei und Selbstbetrug
hab ich die Meinung laut gesagt!

Ich sah ganz einfach danach aus –
nach Lethargie und gar kein Geld!
Und ich war stets im Irrenhaus,
der größte Kämpfer auf der Welt!

Ich wollte wirklich keinem schaden –
Doch beugte ich mich keinem Zweck!
Inzwischen ging man um mich baden,
die Lösung gammelt im Gepäck!

Ich schlug nicht um mich, wie so viele –
ich wanderte nicht einfach fort!
Für mich, da galten andere Ziele,
ich blieb mir treu, und meinem Ort!

Ich konnte niemanden verletzen –
das ist bei mir nicht vorgesehen!
Nur, den Verstand instand zu setzen,
das konnten manche nicht verstehen.

Ich muss mich gegen Mist verwenden –
auch wenn es weh tut, so man denkt!
Was haben wir unseren Händen,
Was wird durch Seelenkraft geschenkt?

Ich möchte dies, mit Vorsicht hegen –
seid euch der Wahrheit stets bewusst!
Nur sie bringt euch auf Dauer Segen,
gesteht sie euch und meidet Frust!

Ich geb das Beispiel für die Zeit –
von mir hört ihr, was hier geschieht!
Zum Unfug ist zu gern bereit,
wer vor der Selbsterkenntnis flieht!

Ich sehe auch, wer nur noch strebt –
weil er nichts anderes für sich weiß,
egal wonach, und wie er lebt,
der landet auf dem Abstellgleis!

Ich reihte mich nicht einfach ein –
die Prüfung schien mir unumgänglich!
„Das darf doch alles nicht wahr sein“,
rief ich, klein und unzulänglich!

Ich wurde deshalb nicht gefunden –
entdeckt sind immerhin die Luschen!
Doch bin ich einmal ganz verschwunden,
werd‘ ich noch ins Handwerk pfuschen!

Ich hab‘ zu viel zu gut gemacht –
der Teufel kann’s nicht übersehen!
Er lenkt euch zwar in dunkler Nacht,
doch meine Werke sind die Wehen!

Ich habe sie euch hinterlassen –
Nun nützt sie gut, ihr könnt es doch!
Füllt nicht nur dämlich eure Kassen,
befreit euch aus dem schlimmen Joch!

Ich tat was dringend nötig schien –
das sah man mir nicht wirklich nach!
Doch bin ich wie ich eben bin:
auch wenn man Stäbe drüber brach!

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