Mit unter nächtlichen Weisen
Versteckte Mythen beweisen
wie unterm Zitronenschaumklee
Verwaist schwiegen Picknick wie See
Berückende Noir si grigio
zersplittertes Mondschrein im Ohr
gesiegelt Pupillen füßelnd
wilder wie flüssig sich spiegelnd
Noch näher kommen Musen nicht
auskribbelnd im Nacken wie Gischt
sowie auch anders anderweit
Gewisses liebt Lebendigkeit
wie kitzelnd Seife Phantasie
lässt schäumend spinnen spielen sie
jenseits Sternen abseits sandeln
voller fülligerem Regen
Nachts abzüglich jener Regeln
in getropftes Wissen legen
umher ganz im Taumel ziehend
selten seidenglatt Verstehen
Leis entgleiten Lachen fliehend
Ungebannt nicht ungesehen
Eine kleine meditative Reflexion über das Einfangen von kreativen Gedanken...
Kommentare
Nicht schwarz noch grau ist dieses - Dein Gedicht;
man spürt genau, wie hier die Muse aus Dir spricht.
Die eine, die sich nicht vor Dir versteckt,
sie hat die Nacht mit feinen Worten mir verhext.
LG und gute Nacht,
Annelie
Das freut mich sehr,
hör ich von dir,
wie's mit dir spricht,
auch dies Gedicht
und gar die Nacht versüßt
so sei von Herzen lieb gegrüßt! Yvonne
Hihi, liebe Yvonne,
"auskribbelnd im Nacken wie Gischt" -
nie verwechselbar mit bleidummer Gicht, doch auch wie sie oft voller tiefem Schmerz, das "Einfangen kreativer Gedanken".
Dein Schmetterlingsnetz dafür ist aus purem Gold, ich habe es in jedem deiner Gedichte blitzen sehen!
LG von Uwe
Lieber Uwe, wie dank ich dir für deine holdengolden Worte? Und muss gestehn - ein solches Netz besitze ich gar nicht - eher warte ich und seh, wie scheue Worte vorlaut wie die Rehe, beim Äsen zu beachten sind, manchmal nisten sie sich keck wie Vögel auch in meinem Kopfe ein - erwarten dann zur Fütterung Metaphern wie Anaphern, wirbeln so lang quer herum, bis ein Füllgrund endlich fein für sie gefunden wird...und irgendwann - erscheint's
dann vielleicht hier -
LG Yvonne
Ha! Wie du selbst in einem Kommentar etwas beschreibst, hier den Akt der kreativen Schöpfung, wunderbar. Auch da entstehen gleichzeitig Bilder.
Yvonne, weißt du überhaupt, was du kannst?
Seltsames muss ich dir erzählen: anfangs waren mir deine Gedichte schwer verständlich, ich begriff nur deutlich ihren Wert, war begeistert von dieser Kunst, ergriffen von den Gefühlen, die sie zu erzeugen vermögen - wie aufgeschreckt von der gewaltigen und bildhaften Kraft deiner Worte, deiner Kunst!
Das Letztere hat sich nicht geändert, aber inzwischen verstehe ich deine Gedichte, sogar oft überdeutlich, und ihre große Eigen- und Einzigartigkeit.
Das ist kein Lob, nur äußerst unvollkommen ausgedrückt, was ich davon erkenne und achte
LG Uwe
Verbleibe
Hochachtungsvoll SPRACHLOS
Punkt Punkt Punkt
LG Yvonne