Grüner Deich ...
Zeuge verschwisterter Flut,
Totes, das uferwärts treibt.
Auflaufen lässt er die
Wasser des Stroms
nahe dem „Tor zur Welt“:
ein nordischer Saurier,
Koloss unter sanfteren
Brüdern, Welthafen,
meerumschlungen ...
Landfremde Spuren, schön –
geschürft von Schiffen
aus Cádiz, Shanghai, Syrakus ...
prachtvolle Beute der Nacht,
geschaukelt vom Gleichklang
großmäuliger Wellen:
O seliger Schlaf.
Lichter
tasten ihn ab,
verweilen am Kai
auf spärlich bekleideten Mädchen:
Bordschwalben auf High Heels,
gestürzt vor der Zeit.
Vor der Zeit
will mein Aug weinen
und schon flackert das Licht:
Ein Möwenherz, zusammengezuckt
beim Röhren der Dampfer.
Juan Gárcía aus Cádiz
geht pfeifend von Bord.
Wann –
wird er heimkehren … wann?
Heimkehren wird er,
wenn der „Klabautermann“ schließt
und die Anker sich lichten.
Der Welthafen, das Tor zur Welt, ist Hamburg; ein Saurier neben meinem kleinen Hafen in Glückstadt, den ich immer noch im Herzen trage.