Wie ist die Situation?

Bild zeigt Alf Glocker
von Alf Glocker

Ich geh die ausgetret'nen Pfade
durch ein altbekanntes Schade
und verkenn' die Situation -
ich bin nur: was ist das schon!

Ich bin reich an den Talenten,
deren wilde Komponenten
die Begierden gar nicht stillen -
keinen Frauentraum erfüllen!

Mein Lebensziel ist lächerlich,
es befasst sich unter'm Strich
nur mit schieren Idealen -
doch die sind nicht zu bezahlen!

Deshalb zieh ich fremde Kreise
und ich fröne meiner Meise,
weil mich sonst nichts interessiert -
ja, wer so denkt, der verliert!

Denn die Welt ist voller Helden,
die sich froh für Kriege melden,
die hier zu erwarten sind -
Träume stehen einem Kind!

Wer erwachsen ist denkt praktisch,
abgebrüht und nüchtern taktisch
und er passt sich feige an -
weil er gar nichts machen kann?

Nichts zu ändern, das ist schlecht,
wer's nicht tut ist selbstgerecht.
Von der Hand gleich in den Mund -
und die Welt ist schön und rund?

Doch wer da eintritt für Ideen,
erntet meistens kein Verstehen.
Er muss um sein Dasein bangen -
mit gefangen, mit gehangen...

Deshalb/trotzdem bin ich gern,
engagiert auf diesem Stern,
der mir Sorgen/Freude macht -
und ich schlage MEINE Schlacht!

Ich geh ausgetret'ne Pfade,
durch ein altbekanntes Schade
und deut' für mich, immer schon -
die...ausweglose Situation!

Veröffentlicht / Quelle: 
Auf anderen Webseiten
Gedichtform: