Ich finde mein gelbes Tagebuch nicht, daher schreibe ich in mein Rechennotizbuch. In die gebundene Mitte, sodass ich die Seiten herrausreißen kann.
Gerne würde ich den Zeiger der Uhr herausreißen, vielleicht das ganze Jahr verwerfen, vergeblich. Unfähiger Zeiger. Kleine Zeitschritte soll er zählen, steckt fest irgendwo zwischen zwanzig und zwanzig.
Die Ziffern atmen aus, atmen ein. Dieser Stillstand macht jedem zu schaffen. (Die Null mag die Aufmerksamkeit wenn die Stunde ihren Namen trägt).
Meinen Namen habe ich vergessen. Es ist früher Abend und meine Beine knurren im Würgegriff von Stuhl und Gesäß. Die Luft ist flüssig, wie der Himmel der heute von oben stürzt. Schlechtes Wetter haben sie vorrausgesagt.
Mein Lachen hängt irgendwo zwischen Nasenspitze und Fensterscheibe. Fensterscheibe beschlägt. Es ist Herbst. Explosive Leere.
Stille, deine Ignoranz lässt mich erschaudern, ach, erbarme dich.
Gedanken, denen Falten wachsen, wachsende Falten, ein Monument aus feinen Linien, wie in Baumringe eingravierte Epochen. Zwischen dem Boden der Kaffeetasse und 5 Atemzügen frage ich mich: bin ich? Als ob ich den Weg dorthin vergessen habe.
Nachts vergesse ich wofür ich morgens aufwache. Gedanken wie Parasiten in meinem Kopf fressen Löcher in meine Zukunft. Ich aktzeptiere das nicht.