Schreiben möchte ich, mich in Gedanken verlieren,
die mich wieder zu neuen Texten führen,
die die Wahrheit sagen, so edel und groß …
doch die Wirklichkeit lässt mich einfach nicht los.
Die Wirklichkeit der banalen Dinge,
über die zu schreiben ich kaum über mich bringe,
eben weil sie so banal und alltäglich sind,
dass ich dafür keine wichtigen Worte find.
Medikamente und endlose, schlaflose Nächte,
der Irrsinn aller politischen Mächte,
die uns weiter in die Nähe des Abgrunds treiben,
uns Wählern wie üblich den Stinkefinger zeigen,
denen man ansieht, dass sie nicht wirklich tangiert,
was mit uns, den Kleindoofen, am Ende passiert,
von den Abgasen, die weltweit Atemluft verpesten,
und, was schlimmer ist, kläglichen Bienenresten …
von Zwangsgesteuerten, die sich die Taschen füllen
und zwischendurch heiter Atommacht spielen,
von dem Nachbarn, der kontrolliert, aber nicht grüßt,
weil seine Macht im Geringen sein Leben versüßt,
von dem anderen, der meine Einkäufe trägt,
von einem Vater, der seine Familie schlägt
und seinem Kleinkind mit dem Messer den Kopf abtrennt,
von Wäldern, in denen die Hölle brennt,
von Stürmen, die Tod und Vernichtung bringen,
von Fluten, die „sichere“ Küsten verschlingen,
überall zunehmend selbstbewusste Separatisten,
wo doch alle an einem Strang ziehen müssten …
Religionen, die zu Situationen führen,
dass einfache Menschen Leben wie Heimat verlieren,
von Dingen, die uns alle zum Wahnsinn treiben –
was, bitte, bleibt mir denn da noch zu schreiben …?
© noé/2017