Die diebischen Elstern

Bild zeigt Alf Glocker
von Alf Glocker

Die Elstern fliegen nicht mehr um das Haus -
ein Tornado hat ihren Baum zerrissen!
Er trug ihre Küken zum Tod hinaus -
was soll ich sagen, was darf ich wissen?

Nun schäkern sie nicht mehr im Garten herum -
sie kamen im nächsten Jahr nicht zurück!
Denn wo der Baum war, da grub man um -
Ein Makler verkaufte das Elsterngrundstück.

Da wohnen jetzt Menschen, ganz ohne Grün -
sie brauchen die Fläche als Spielplatz! Wofür?
Für Blumen und Pflanzen fehlt ihnen der Sinn -
die Familie ist groß, dort hinter der Tür!

Die sieht die Welt , fremd, mit anderen Augen -
für eine Romantik fehlt ihnen die Zeit!
Es müssen die handfesten Fakten nur taugen -
denn es stehen des Alltags Pflichten bereit!

Autos und Nachwuchs, das ist gerne gesehen -
das ist ein Segen mit deutlichen Zeichen!
Denn was geschehen will, will einfach geschehen -
die Natur muss dann dafür halt eben weichen!

Glaub nicht den Elstern, sie brauchen kein Nest -
frage dich lieber was sie uns bringen!
Nimm dir doch alles und auch noch den Rest -
für dich, Mensch, da zählt vor allen Dingen:

Wo ich bin, da hat nichts weiter zu sein -
meine Bedürfnisse bedeuten die Welt!
Mein Wille bestimmt! Und zwar ganz allein -
mein ist die Wirklichkeit unter dem Himmelzelt!

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