Wir betreten es … vor uns liegen unendliche Weiten! Von Horizont zu Horizont ist kein Haus zu sehen! Keine beackerten Felder, keine Gärten, ungezügelte Flussläufe, hohe Berge, einsame Täler, keine Fabrik, kein Wohnsilo, keine Strommasten und keine Windmühlen, gegen die wir kämpfen könnten. Nichts. Nur Wald, Steppe, Grasland, wogende Halme, Bäume, malerische Felsformationen und Tiere … so weit das Auge reicht!
Das Land schreit förmlich danach, zivilisiert zu werden: Es fordert Tatkraft und Mut – Männer und Frauen, die hart arbeiten für den späteren Wohlstand ihrer Kinder! Aber sie müssen aufpassen, denn die medizinische Betreuung ist sehr mangelhaft. Sie muss erst aufgebaut werden. Niemand hilft den Kolonisatoren, sie müssen alles selber machen! Und dabei kommt es ganz auf ihr Durchhaltevermögen und auf ihren Einfallsreichtum an.
Gelegentlich streunt ein Über-Urmensch vorbei, schnappt sich eins der Kinder, die voller Schmerzen geboren wurden, um sich selbst satt zu essen. Er hat keine Wahl, er muss nehmen, was ihm vor die Keule läuft. Und die Pioniere haben auch keine Wahl – sie müssen die wenigen Über-Urmenschen in ihre Schranken verweisen und sich gegen sie behaupten. Sie müssen sich sagen: „Unsere Kultur ist wertvoller als die archaische Lebensweisen der anderen!“
Allererster Grundsatz der Einwanderer ist es, sich eigestehen zu können, daß es eine Evolution gibt – und daß die Vertreter der obersten Sprossen dieser Entwicklung einerseits viel zu empfindlich sind, um sich nicht schützen zu müssen, und andererseits ein natürliches Lebensrecht vorweisen können. Das Glück sollte schon auch noch dem Tüchtigen gehören, sonst wäre die Schöpfung ja nur eine Farce! Man muss sich also bisweilen abgrenzen können!
Mit der Zeit nimmt das Vorhaben Gestalt an: Städte wachsen aus dem Nichts, Bildung und Kunst finden rege Verbreitung und die Menschen rücken einander näher … Straßen werden gebaut. Das Land gedeiht zusehends … wenn man einmal von den Interessen vernünftiger Menschen ausgeht. Und langsam verschwinden Phänomene wie der Hunger und die Not aus der Liste der Anfechtungen, die einem zivilisierten Menschen widerfahren können.
Kluge Köpfe und fleißige Hände haben etwas erschaffen – eine Basis, vor der aus sich an eine Zukunft denken lässt. An eine Zukunft für Menschen mit Herz und Verstand, die bereit sind, alles zu geben, was eine größere Gemeinschaft benötigt, damit Wohlstand entsteht. Und so langsam kristallisiert sich auch ein Gedankengut heraus, das reiche Früchte trägt: Wissenschaft und Kultur lassen viel Neues sichtbar werden, das jedoch bewahrt werden muss!
Aber auch das „Alte“ muss die ihm zustehende Achtung vorfinden. WER hat WAS erschaffen und wie viel Arbeit war von wem nötig, daß man es immer – von Generation zu Generation – ein Stückchen besser hat! „Per aspera ad astra!“ so soll der Wahlspruch heißen, denn vor den Menschen eines schönen Landes darf auch ruhig ein weites, geistiges Feld liegen, das noch beackert werden muss!
Eines fernen Tages sollten die Kolonisatoren in der Lage sein, sich aus dem Staub der Jahrhunderte zu erheben, um nicht nur mit Worten zu den Sternen zu fliegen. Das Wichtigste dabei ist es, nicht umkehren zu wollen. Die Zukunft liegt niemals Achter aus, sondern direkt vor dem Bug. Sich selbst aber vor den eigenen Bug zu schießen, bedeutet für jede Zivilisation den provozierten Rückschritt in eine Zeit VOR der Staatsgründung!
Gründungen rückgängig zu machen ist quasi eine Entkolonisierung, eine Übergabe der Städte an den Wald, eine Auslieferung der Kinder an Wölfe, Bären und Über-Urmenschen, die keine Wahl oder keine Vorstellungskraft haben, Neues zu schaffen bzw. anzunehmen. Und wer eine Region in ihren wilden Urzustand versetzt um dadurch glücklich zu werden, der verglüht eines Tag, mitsamt seinem Planeten, wenn die Sonne zu einem Roten Riesen anwächst.
Dann kann man auch nicht mehr aus- und woanders einwandern.
Kommentare
"Zurück zur Natur!" - heißt die Devise:
Dem Plastik nach - über die Wiese ...
LG Axel
Sehrf gerne gelesen. HG Olaf
Vielen Dank Freunde!
LG Alf
Auch mit Tyrannosaurus Rex
sich zu versöhnen,
von seinen Zähnen lässt gern
sich unser Hals verwöhnen!