Im Dunkel der Nacht

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von Heide Nöchel (noé)

Hört ihr sie heulen in der Nacht?
Wölfe sinds, Wölfe ...
Doch ist ihr Fell nicht grau,
Wölfe, reißende Wölfe ...

Wird die Herde gut bewacht?
Sie kommen heimlich im Dunkel der Nacht -
die Herde schweigt ängstlich im Verhau.
Mit dem Brandsatz in der Hand ... Wölfe ...

Und auch die Hirten drängen sich
ängstlich still in der Gruppe zusammen,
Wehe, einer wehrte sich!
Das endet doch wieder in Flammen!

Die Wölfe fletschen ihr Gebiss,
ihre Zähne wollen reißen,
sie werden töten, ganz gewiss,
nicht umsonst soll man sie Wölfe heißen!

Hält niemand sie auf, die sich Wölfe nennen,
und die in blinder Gier auf Blut
alles Menschliche verbrennen,
regiert bald nichts, nur noch Tollwut.

Braune Glatzköpfe nutzen die genetisch verankerte, irrationale Angst vor dem eher scheuen Tier und "jagen" - unerkannt - im Rudel und im Dunkel der Nacht.

Gedichtform: