seit jener Nacht
als unser kuss in scherben sprang
geschleudert von wilder hand
seit jener nacht
in der gemälde splitterten
wie porzellan
auf hartem holz
seit jener nacht
als deine wut sich nägel lieh
und zähne
mir wunden schlug
mich tritte trafen mit gewalt
und hiebe
seit jenen tagen
da von morgens früh bis abends spät
worte wie pfeile in mich drangen
seit jener zeit
lauf' ich auf dünnem eis
in kreisen und verschlungenen figuren
jetzt fest entschlossen,
wieder schwankend dann,
vor der entscheidung
dich aufzugeben -
oder mich
zielloses laufen kostet kraft
so auch das schweigen
wer nicht spricht
steht schwer auf dünnem eis
das stille ungern trägt
die furcht vor einem halt
treibt mich voran
und dennoch nirgends hin
verstummt
seit jener zeit
scheinen die worte
welche ändern können
ich spreche ... ja ...
... ja, liebes ... sicher...
... ja ...
bestärkend dich
auf deinen neuen alten wegen
aus sorge wirklich neues
käme völlig ungelegen
und fühle wie die fäden
eines liebevoll vergoldeten gewebes
sich immer dichter um mich legen
der schritt wird kürzer
bald fehlt es an raum
ich schweige weiter
atme kaum
das eis
es knistert
unter meiner stillen schwere
und immer öfter
wird mir so
als ob ich schon versunken wäre
• * * *
Ein Gedicht aus einer schwierigen Phase meines Lebens, die erfreulicher Weise schon seit längerem Geschichte ist.