35. Schritt
Gerade segelt ein Schwarzes Loch vorbei.
Es winkt mir allzu freundlich dumm
und es hat etwas im Gepäck:
Voltaire, Shakespeare, Knickerbocker!
Dazu trägt es ein Hirschgeweih –
in dem klebt noch ein Vakuum!
Und was hat es für einen Zweck?
Sein Haar trägt es dafür ganz locker
und wer es sieht braucht Betablocker!
Komplett verschroben obendrein,
verzottelt mit dem Leierschwanz,
ertränkt in gelbem Sandpapier
und gut gelüftet durch das Haus,
ist Dein und Meines noch ganz klein,
bestückt mit einem Lorbeer-Kranz –
und du kannst nicht mal was dafür –
machst du den Ein-Knopf wieder aus!
Dabei frisst Hund, die Katz, die Maus…
Ganz oben, auf dem höchsten Kram,
verdutzt sich Leberwert und nimmt
sich ein paar Herzen mit auf’s Zimmer,
wo noch ein Comic-Heftchen brennt.
Ein Dämon sinkt in falsche Scham,
damit der Pegel wieder stimmt –
nein, eigentlich stimmt der doch immer,
solang die Wahrheit, aufgetrennt,
auf einem Flausche-Sofa pennt!
Geranien, Gerundium,
Verzweiflungstaten, Glaubensmist,
wer hat den Bahnhof zum Käse gerollt?
Da verschlägt’s doch dem Elferrat alles!
Bei so vielem Drum und Herum
verlierst du dich in: Wie-du-bist.
Das hast du aber längst gewollt,
das nennt man Fälle eines Falles –
wünsch dir was Feuchtes oder Pralles!
Hallöchen, wer seid ihr denn da?
Wann hab‘ ich das zuletzt gesehen?
Das ist ja eine Riesenschlange,
die hinter‘m Tresen steht und singt:
„Die Sterne wissen was geschah –
sie wollen sich nur schwindlig drehen!“
Das dauert aber nicht so lange,
bis alles mit im Rhythmus schwingt
und durch das Sieb aus Hirnen dringt!
Abwärts gerichtete Signalpfeile
weisen in versteinerte Epochen,
wo schon alles Unnötige passiert ist, das
unnötig war für Hinz und Kunz!
Doch nicht so ganz unnötig für die steile
Karriere der Welt-Ausstellungs-Wochen,
wo alles so leicht bricht wie Glück und Glas.
Aber den Pfeilen ist alles so strunz.
Und was, ja was ist es uns? Grunz!
Schlipsgranulate geben Quatschresultate,
aber Quatschresultate haben Stil!
Sie erstrecken sich bis über den Mond
und umkreisen sämtliche Umlaufbahnen.
Verwandeln sie sich in schicke IQ-Quadrate?
Oder bleiben sie unbeeindruckt – kühl?
Keiner bleibt von diesem Müll verschont,
denn keiner will den Sinn erahnen,
dem wir bereits als Lust-Genome schwanen.
©Alf Glocker