Ach Wien!!

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diesmal in Wien
der hauptstadt meines kleinen landes

glaubt ein junger muslim auf der suche nach sich selbst
dass er eine mission hat
möglichst viele ungläubige zu töten
um die beleidigung Allahs
durch die verweltlichten westler zu rächen

bewaffnet mit machete pistole und sturmgewehr
schiesst er sich durch die partymeile
in der Wiener innenstadt
weiß nicht wen er attackiert
tötet vier
darunter einen jungen muslim
und verwundet dreiundzwanzig andere
um Allah zu verteidigen

er stellt sich nie die frage
warum der Allmächtige je meinen könnte
die verteidigung seiner unendlichen größe
erfordere die wahllose tötung unschuldiger
durch einen verwirrten jugendlichen

Interne Verweise

Kommentare

09. Dez 2020

Jeder Mensch, auch der Muslim, braucht Aufmerksamkeit.
Aufmerksamkeit und Achtung. Der Muslim kommt aus
einer Welt der Tradition. Generell liebt er seine Familie
sehr. Der Westen ist für ihn nicht nur extrem modern -
die Menschen nehmen ihn i.d.R. nicht wahr. Hier liegt
m.E. das grundsätzliche Leid, das in Gewalt ausartet.
HG Olaf

13. Dez 2020

Kann nur voll zustimmen! Dank für Lesen und Kommentar. LG Walter

10. Dez 2020

Wien wird bald vergessen sein!

LG Alf

13. Dez 2020

Wahrscheinlich, aber die Wurzeln für derartige Attacken bleiben bestehen, wenn wir nichts dagegen unternehmen. Vergessen beruhigt nur,bis zum nächsten Vorfall....

13. Dez 2020

Schade nur, dass Texte wie diese niemals diejenigen erreichen, die damit gemeint sind. Und wenn sie sie erreichen sollten, ist die Frage, ob sie sich diesen Schuh anziehen.
Ein sehr ausgewogener Text, Hut ab!

13. Dez 2020

Danke,noé! :-) - Genau das ist das Problem - wir überlassen diese kulturellen/ethnischen/religiösen Immigranten sich selbst und grenzen sie aus, anstatt sie als neue Mitglieder unserer Gesellschaft willkommen zu heissen - obwohl sie offiziell von unseren Asylbehörden akzeptiert wurden. Abgesehen davon, daß unser Sozialsystem in seinem Überleben auf Einwanderung angewiesen ist - wenn wir den Immigranten nicht den Resepekt und die Würde erweisen, die wir selbst haben wollen, können wir uns nicht darüber beklagen, daß sie in ihrem Ausgeschlossen-Sein auf ihre traditionellen Werte zurückgreifen, was auch die Gefahr der Radikalisierung mit sich bringt, v. a. bei den Jungen, die gerade in ihre (Sinn)Suche nach sich selbst für simple Rollenbilder anfällig sind.

13. Dez 2020

Ja, aber ...
Die Menge macht's. Wenn Einzelne kommen, "gewöhnt" man sich leichter an das "Andere" und lässt Integration zu. Bei einer solchen Schwemme jedoch, wie sie uns seit einiger Zeit überrollt, kann ich mir schon denken, dass die Angst wächst, das seit Generationen Errungene schlichtweg zu verlieren. Warum stehen Zäune um Gärten? Warum wurden Wassergräben um Burganlagen gebaut? Diese Dinge gibt es erst seit der Sesshaftwerdung, zum Schutz des "Eigenen". Jäger und Nomaden sind einfach weitergezogen, wenn es ihnen irgendwo nicht mehr gepasst hat. Die Sammler und Bauern "mussten" sie errichten, um sich und das von ihnen Erworbene zu "schützen". Und das ist tief in uns verankert,

13. Dez 2020

Hmmm ... man muss m. E. doch auch auf die Zahlen schauen ... 2015, in DEM Flüchtlingsjahr, kamen ca. 1Mio Flüchtlinge nach Europa - einem Europa mit rund 450 Mio Ew...de facto also etwa 0.25% der damaligen Einwohnerzahl. Die damals oft artikulieren Ängste vom Untergang des Abendlandes erscheinen doch reichlich hysterisch, um es höflich zu sagen. Österreich hat damals rund 90.000 Asylbewerber behalten, ca. 1.1 der Bevölkerung, und wir haben es verkraftet, auch wenn sure Integrationsstrategien noch viel Luft nach oben haben. Wie wir so sagen, man sollte die Kirche im Dorf lassen :-))

13. Dez 2020

Du beschreibst - ganz richtig - die aktuelle Situation, während ich mal ein Auge auf den historischen Hintergrund geworfen habe.
Und auch die Nachkriegszeit (2. Weltkrieg), die bei der deutsch-westlichen Bevölkerung deutlich spürbare Aversionen gegen die heimatvertriebene deutsch-östlche Bevölkerung hervorgerufen hat (aus eben denselben Gründen wie von mir oben erläutert), ist mit der aktuellen Situation nicht zu verlgeichen. Trotz aller Aversionen gegen die damalig große Zahl von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen handelte es sich um Angehörige desselben Volkes.
Aber die Represssionen, die selbst diese "Einwanderer" zu verkraften hatten, waren nicht von schlechtern Eltern. Ich spreche da aus Familienerfahrung, denn heimatvertriebene Mutter und Großmutter, einer norddeutschen Bauernfamilie "zugeteilt", durften z. B. nicht im Hause des Bauern wohnen (wie eigentlich vorgesehen, Zimmer gab es genug), sie mussten sich zu zweit einen unbeheizten Hühnerstall teilen, in dem man nicht aufrecht stehen konnte und hatten dort eine einzige "Schlafstatt", die sie abwechselnd nutzen mussten. Weder von der Milch noch von den Kartoffeln dieses Bauern bekamen sie etwas ab und mussten "organisieren" gehen; was das bedeutet, ist wohl jedem klar. Der einzige "Vorteil", den sie hatten, war, dass man sie als Deutsche aus Deutschland nicht abschieben konnte.
Nebenbei: Sie haben sich berappelt und es später sogar zu einem eigenen Haus gebracht, um dessen Garten auch sie einen Zaun gezogen haben.
Was ich mit meiner früheren Einlassung sagen wollte, dass ich absolut beide Seiten verstehen - im Sinne vo begreifen - kann.

14. Dez 2020

Ich habe den Eindruck, daß die Erfahrungen Deiner Eltern auf dem norddeutschen Bauernhof noch ziemlich von den Nachwehen nationalsozialistischer Vorurteile geprägt waren,die ja bekanntlich nach dem Motto von" je nördlicher, umso besser" funktionierten.Der Osten oder auch der Süden wurde damals gering geschätzt - das war noch vor der Zeit, als Deutschand, Österreich und Skandinavien GastarbeiterInnen brauchte ...... Die Erfahrungen Deiner Eltern ähneln jenen, die ich von Sudetendeutschen, SüdtirolerInnen und auch Deutschen aus Siebenbürgen und dem Banat kenne. Es freut mich zu hören, daß es ihnen gelungen ist, sich ihren Wohlstand zu erarbeiten. :-)) - Einen Zaun um seinen Garten zu bauen ist m. E. übrigens völlig normal - hält sowohl Rehe etc. & auch Menschen auf erwünschter Distanz und richtet sich nicht gezielt gegen Flüchtlinge oder Asylwerber. . Liebe Grüße, Walter

14. Dez 2020

... und was die Menge betrifft: Nach dem gescheiterten Ungarnaufstand nahm Österreich 150.000 Flüchtlinge auf (90.000 blieben im Land), nach dem Prager Aufstand 200.000 (davon blieben 60.000), und während des Jugoslawienkriegs ebenfalls 150.000 (geblieben sind ca, 70.000). 2015 schleuste Österreich knapp eine Million Flüchtlinge durchs Land, die dem Ruf von Frau Merkel und Skandinaviens folgten, und auch damals suchten weitere 90.000 in Österreich um Asyl an, rund 70.000 erhielten es auch. Das Problem aus meiner Sicht mit diesen Flüchtlingen ergibt sich vorwiegend aus der fremden Sprache und der fremden Kultur, und hier ist das Asylland - WENN es einmal Asyl gewährt hat - ebenso in der Pflicht wie die Asylwerber, um gemeinsam zu verhindern, daß sich ausgegrenzte Subkulturen als Nährboden für radikales Gedankengut ausbreiten.

14. Dez 2020

Um diesbezüglich doch noch einmal auf meine Mutter und Großmutter zurückzukommen: Ich denke, die Integration ist ihnen letztendlich deshalb gelungen, weil sie sich den vorgefundenen Gegebenheiten angepasst haben. Ich denke, dass dies wohlwollend zur Kenntnis genommen und schließlich mit Akzeptanz "honoriert" wurde. Allerdings hatten sie zwar eine katholische, ansonsten aber keine großartig anders geartete Mentalität als die ansonsten streng evangelisch gläubige Umgebung Norddeutschlands. Sie waren also nicht "so anders", das mag den Unterschied ausgemacht haben von der ihren zu der jetztzeitigen Situation.
Ich gebe dir recht, dass sich selbst ausgrenzende "Subkulturen" den braunen Sumpf nur düngen, falls ich dich da richtig interpretiert habe.
Vom Grundsatz her bin ich aber der Meinung, dass die "Bringschuld" nicht gleichgewichtet ist, sondern zum größeren Anteil bei denen liegt, die "hier" bleiben wollen, egal, wie ihr Hintergrund auch immer ist oder war. Meiner Meinung nach sollten Neuankömmlinge (egal welcher Couleur) eben sich selbst den vorgefundenen Gegebenheiten anpassen und nicht stattdessen versuchen, die Gegebenheiten auf Biegen und Brechen ihnen anzupassen. Was sie danach im Privaten tun, sollte auch privat bleiben (dürfen). Schließlich waren ja sie es, die sich ihr Zielgebiet - mehr oder weniger explizit - ausgesucht haben. Und – Trauma hin oder her – ein klein wenig Dankbarkeit gehört meines Erachtens auch dazu, und die kann genau durch freiwillige Anpassung an die Gegebenheiten demonstriert werden. Das Gros der (früher schon) „Zugereisten“ beweist das seit Jahrzehnten Tag für Tag.

15. Dez 2020

Stimme Dir natürlich zu, daß ich die Kultur etc. meines Asyllandes ausreichend akzeptieren muß, wenn ich ein einigermaßen vollwertiges Mitglied der Gesellschaft werden will und auch zeigen kann, daß eine freundliche Aufnahme auch geschätzt wird und für alle Beteiligten ein gutes und respektvolles Klima schafft. :-))