Der Schuldschelm

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von Alf Glocker

In welchen Sphären weilt ein schon verlor’ner Geist?
Sein eignes Universum ist ein durchaus paralleles,
das wohl auf keine echte Zukunft mehr verweist!
Sein Lebensmotto war dereinst ein sehr fideles,
doch nun, wo dichte Nebelfelder um ihn wabern,
erschreckt ihn dieses krasse, inhaltsleere Labern!

Dreh dich nicht um, du dummes Kind von Klugen,
von Eltern, die dich mit Absicht nie verstanden haben –
in keiner Welt … und jetzt gerätst du aus den Fugen,
du flüchtest in den Sinn umsonst erzählter Buchstaben,
die nichts mehr sagen als: Ich bin gleichwohl am Ende,
bei dem ich mich komplett nach innen nur verwende!

Er lügt sich an, der arme Geist, der hilflos Hilfe sucht,
obwohl er weiß, daß diese Zeit ihm keine Hilfe spendet.
Das Schicksal trifft ihn hart mit der fatalen Wucht,
die andre noch durch deren puren Wahnsinn blendet
und ihn, den Geist, um den Erfolg des Seins betrügt,
weil jeder, der was auf sich halten will, am liebsten lügt.

So geh, entsag der hohlen Leidenschaft zu lieben,
was liebenswert an allem sei, das zu erreichen war!
Du bist nur dir, doch nie dem Mainstream treu geblieben.
Was du jetzt brauchst, ist vielleicht baldigst ein Notar,
der alle deine Lebenswerke nicht in verkehrte Hände gibt.
Ein Schelm, der alle Schuld daran auf andre schiebt …

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