Wartburger Krieg im WWW...

Bild zeigt Ursula Rischanek
von Ursula Rischanek

Überarbeitung -

Es traf sich einst die Dichterschaft
auf einem Berg der Wartburg hieß
und schärfte ihre Worteskraft
im Wettkampf, der sie wachsen ließ.

Sie eiferten nach höchsten Ehren,
ein jeder wollte Erste(r) sein,
da war nicht Zeit um rum zu mähren,
ins Buch trug man die Sieger ein.

Heut muss es nicht die Wartburg sein,
um einen Wettkampf zu beginnen,
man trägt sich in ein Forum ein
und fängt gleich an zu sinnen.

Der eine wälzt in den Gedanken
Gefühle über Lieb und Zanken,
die andere persönlich nehmen
und mit besondrer Bosheit danken.

Und so ergibt ein Vers den and‘ren
und jene die dort etwas schreiben,
doch selbst die andren mäßig fanden...
Haltet inne, lasst es bleiben!

Es geht doch nicht um Krieg und Hohn,
zu Schreiben ist es, was uns freut,
zu lesen, das ist unser Lohn,
hilft uns und hat noch nie gereut.

Nicht’s bringt’s, wie einst in Kindheitstagen
beleidigt ätsch und bäh zu sagen.
Die Kraft der Worte ungemein,
das Wissen drum ganz allgemein!

Doch wenn man das dann mal vergisst,
vielleicht sogar wen angepisst,
was bringt es uns letztendlich ein,
als Neid, Hass, Frust statt zu verzeihn!

Den schönen Dingen zugewandt,
sie zu verdichten allesamt.
Von solchen Dingen mag man lesen;
entspräche doch des Dichters Wesen!

Vielleicht, bevor man Unmut sichtet,
ein Dichter weiß was er wie dichtet.
Lasst all die Krümelkackerei
wie schnell ist unsre Zeit vorbei!

© Uschi R.

Gedichtform: 
Thema / Schlagwort: