Die Engel fallen nieder,
der Herrgott, der is zwider.
Verschwunden seine Brille,
unschuldig zirpt ne Grille.
Des Diebstahls angeklagt,
ein jeder Mensch sich fragt,
ob Gott wohl Gnad lässt walten,
bei solch gar finstre Gestalten.
Der Gerichtstag ist vorüber,
die Brille hat Gott wieder.
Die Grille ist unschuldig,
gelegen ist sie geduldig,
die Brille unterm Bett.
Im Himmel gibt’s ne Feier,
zu hören, die alte Leier:
Barmherzig ist Gott allein!
Was wohl mit ihm mag sein?
Nicht glücklich schaut er drein.
Bald schon wird sie vermisst,
die Grill, die unschuldig ist.
Wo ist sie nur geblieben?
Im Chatroom steht’s geschrieben:
Der Herrgott hat’s versenkt
und sie im Zorn ertränkt.
Gedichtform: