Dass in seinem Leben etwas fehlte
spürte irgendwann er dann an sich.
Sonderbar war, dass es ihn sehr quälte.
Es war lebenswichtig sicherlich.
Also ging er in sich und er dachte,
als er sich im Spiegel mal besah,
warum ums Verrecken er nicht lachte,
ganz egal was um ihn rum geschah.
Lachte er nicht, weil er was vermisste?
Geld genug lag doch auf seiner Bank.
Nichts fiel ihm ein, was er haben müsste.
Vielleicht machte das ihn jetzt so krank.
Noch ein Spiegelblick... er konnt's nicht lassen
und erschrak. Als er erneut sich sieht
schaut er, statt in Lächeln in Grimassen.
Und versteht nicht, was mit ihm geschieht.
Endlich will er wieder einmal lachen,
übt vorm Spiegel, strengt sich merklich an.
Will sich eine Freude damit machen
und bemerkt erneut, dass er's nicht kann.
Bestenfalls entfleucht ihm ein Gelächter
und das wird ihm mit der Zeit zu blöd,
denn bei andern klingt das Lachen echter
was bei ihm trotz Training nicht mehr geht.
Er beschließt sich keinen Kopf zu machen
sucht Gesellschaft, feiert wie noch nie.
Wär gelacht ja, lernt er nicht das Lachen.
Ein Erfolg doch, bleibt ihm Utopie.
Also kommt er langsam zum Ergebnis,
dass er's Lachen nicht erzwingen kann.
und er hofft, dass Lachen als Erlebnis
ihm nochmal vergönnt wird, irgendwann.
Und er überdenkt sein ganzes Leben,
wann, warum sein Lachen er verlor.
Nehmen macht nicht glücklich, sondern geben !
Die Erkenntnis kam zuerst hervor.
Kinder, Sonne, Zweisamkeit und Liebe
Treue, Freunde, Zuversicht, Humor
die Natur, der Frühling, dessen Triebe ...
so stellte die Freude er sich vor.
Schon begann zunächst bei ihm ein Schmunzeln
das zum Lächeln sich ganz langsam hebt
und beendet ward sein Stirnerunzeln
als beim Lachen dann sein Zwerchfell bebt.
Nun zeigt er als Mensch sich, durch sein Lachen.
Fröhlich, freundlich wurd er, voll Humor.
Überall konnt' Freude er entfachen,
niemals wieder war es wie zuvor.
© Horst Fleitmann 2020