Gutenachtgedicht Nr. 00-Null

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von Alf Glocker

Wenn ich glaube daß ich glaube,
dann verlieren sich die Spuren
weil ich mir dann den Scherz erlaube –
wider alle Frohnaturen –
einen Zauberspruch zu dichten,
nachdem sich arme Seelen richten.

Oder soll ich lieber denken:
„Wie geschieht das echte Treiben?“,
mich in Betrachtungen versenken,
die mir im Gedächtnis bleiben,
weil sie gute Gründe haben?
Was soll ich nun untergraben?

Soll ich in die Mühsal flüchten,
die der Geist mir auferlegt?
Soll ich taube Nüsse züchten,
mit Berechnung, denn zersägt
in tausend kleinste Einzelteile,
hält mein Spagat noch eine Weile?

Oder soll ich schlichtweg ignorieren,
was mir nicht gefällt und sagen:
„Lasst mich in Ruhe meditieren,
ich will mich nicht im Wahnsinn plagen,
wenn alle Welt zugrunde geht!“
Ich schlaf jetzt ein, es ist schon spät!

©Alf Glocker

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