Mich treibt es wieder auf die Straße,
unbekannte Augen sehen an mir vorbei.
Die Kleinstadt, die ich hasse,
zerfließt in einem einzigen Schrei.
Gesichter, die einander gleichen,
erschweren mir das Gehen;
Ich versuche auszuweichen,
vergebens will ich sie nicht sehen.
Nach deinen Bewegungen such´ ich in der Menge,
deine Spur lässt sich nicht mehr vernehmen;
überall dasselbe Gedränge
von Menschen, die sich nach Gedränge sehnen.
Spät, wenn selbst der Gehsteig Ruhe hat,
fühl´ ich, wie du mich vergisst,
und denke, wie groß ist doch die Stadt,
wenn ich den Ort nicht kenne, an dem du bist.
Veröffentlicht / Quelle:
Meinen Schutzengel suchend: Lyrik [Taschenbuch]; M. & N. Boesche 1985