Der Louvre ist heute, dank Lockdown, leer.
Dort hängt ein Frauenbild, gedankenschwer.
Die Mona nimmt des Bildes Zentrum ein.
Ihr Antlitz strahlt hell, wie der Sonne Schein.
Du belebst, lächelst milde, weich und warm,
Blick und Aussehen verleihen dir Charme.
Im Bild, diese Stille, fast schon lautstark.
Mona, die Prinzessin, im gläsernen Sarg?
Zu dir kamen Millionen Gäste*,
bewunderten deine sanfte Geste.
Du schaust auf die Besucher stets zurück.
Behältst leicht die Guckerschar fest im Blick.
Mona, du siehst mich an, geheimnisvoll.
Körper, Haltung und Mimik, Zoll für Zoll.
Bist du schwanger? Hast du noch Zähne?
Verzeih mir, dass ich dies erwähne.
Vor zig Jahren wurdest du gestohlen.**
Du kehrtest zurück, ganz unverhohlen.
Heute, da frage ich mich, durchaus zu Recht:
„Mona, bist du's wirklich – und bist du auch echt?“ ***
(c) Olaf Lüken (13.02.2021)
Ich danke Axel für seine Beratung und freundliche Hilfe! Olaf Lüken
* 10 Millionen Menschen besuchen jährlich den Louvre. Die Attraktion schlechthin? La Gioconda (Leonardo da Vinci)
** 1911 wurde die Gioconda aus dem Louvre gestohlen. 1913 kam sie zurück (durch Bezahlung eines Beutegeldes).
*** Zahlreiche Kunstexperten halten die Louvre-Mona-Lisa für eine Fälschung.