Lebenslust

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von Marie Mehrfeld

der Atem der Nacht - so modrig fahl;
ein Alb frisst mein letztes Vertrauen,
bis der Hauch eines leisen Lächelns

mir summend die Kehle hochsteigt,
der Morgen sich mit sanften Händen
blinzelnd aus dem Nass der Erde hebt,

über mein verwundetes Gesicht streift,
seine rissige Verfaltung sanft glättet;
die Schwärze in mir ergreift die Flucht

in das Glänzen der Illusion jener Zeiten
mit euch, ihr meine nicht nur geliebten
Toten, deren Zahl so beständig wächst;

ich wähle die guten Stunden mit euch,
die der zärtlich verliebten Zweisamkeit
und vergrabe alles Drohen, Schlagen;

bin geborgen im gewesenen Streicheln,
und der helle Ruf des Amselmännchens
verwandelt dumpfe Angst in Lebenslust

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