mein Fluss

Bild von Petra M. Jansen
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es fließen die Stunden an mir vorbei wie ein Fluss.
Manchmal gibt es Hochwasser - bei starkem Regen - oder irgendwo liegt ein Kieselstein herum und das Wasser schläft kleine, winzige Wellen.
Doch das Flüsslein ist schön anzusehen, sein beruhigender Klang ist eine Wohltat und er zeigt seine Wildheit im Sturm.
Ich verstehe ihn gut, diesen kleinen Fluss...

Die Hoffnung und die Illusion schwimmt in diesem Fluss. Ertränkt im eigenen Saft.
Fortgeschwemmt, wie sich im Wasser räkelnden Algen, die eine transparente Spur hinter sich herziehen.
Eine Spur, die sich flussabwärts einen Weg bahnt durch Morast und Geäst der Zeiten.
Eine Spur des Wissens, eine Spur erlebten Lebens.
Eine Spur, die den Weg des Todes geht.
Fort, weg, irgendwann im Ozean.
In der Tiefe, die noch niemand kennt.

Ich schaue auf den Grund und mein Blick ruht auf einem Kieselstein, der so haltbar, dauerhaft auf seinem Posten
- sprechend und schweigend zugleich - liegt,
begreifend, dass der den Kreislauf des Lebens nicht ändern kann.
Still, ruhig, wissend, umspült von Gewissen und Weisheit.
Eines Steines, der sich geschliffen hat.
Und in Würde, wunderschön geformt, ruhen darf.

© Petra M. Jansen
BLACK POETRY magie & mystik

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BLACK POETRY magie & mystic
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