Schwerstarbeit, die keiner sieht,
vor der man allzugerne flieht
Riecht nach Schweiß, Urin und Kot,
nach Alter und nach schlimmer Not
Die Arbeit, die geht in die Knochen,
das Heben in so vielen Wochen,
das Wenden alle paar Stunden
und achten auf die off‘nen Wunden
Das Pflegen geht nicht ohne Wissen
Der Eine heult nur in sein Kissen
Die Andere braucht den Katheder
Und Heilkunst, die kann auch nicht jeder
Das Baden muss einfühlsam sein,
das Waschen würdevoll und rein
Die Angstvolle wird sanft liebkost,
dem Sterbenden spendet man Trost
Zur Pflege braucht man etwas Zeit
für Einsamkeit und manches Leid
wo einer mal sein Inn'res schildert,
das schwere Los sich etwas mildert
Was ist uns gute Pflege wert?
Ein gutes Geld wär nicht verkehrt
Respekt und Dank würde sie stützen
Das könnt‘ auch uns einmal was nützen …
2020 - in der Corona-Pandemie entdecken wir, dass wir Pflege nicht nur der selbstlosen Aufopferung von Frauen preiswert überlassen dürfen, sondern dass sie ihren Preis hat