SAHARASOMMERNACHTSTRAUM

Bild zeigt Volker C. Jacoby
von Volker C. Jacoby

Der Südwind hat uns unverwandt
von Alp‘ bis Nordseeküste
Saharaluft ins Land gesandt:
Gefühl wie in der Wüste!

Ich schwitz‘ und dehydrier‘ enorm
so wie beim Aufguss-Saunen,
doch diese unfreiwillge Form
schwächt meine guten Launen.

Es krabbeln über mich in Schlaf
Termiten und Skorpione,
zum Zählen existiert kein Schaf
in dieser Sahel-Zone.

Statt Amseln höre morgens ich
zur Sonnenaufgangsfeier
Gekreisch und Zetern wunderlich
wie von Hyän‘ und Geier.

Im Garten statt dem Blumenbeet -
wo Blüten sonst im Grünen -
erheben sich, wohl angeweht,
von feinem Sand die Dünen.

Ich höre statt der Kühe hier
laut die Kamele brüllen,
auch manches Antilopentier
statt Kälbchen oder Füllen.

Ach, wie vermiss in einer Woch‘ -
kommt runter das Gewitter –
die Viper ich im Vipernloch,
auch ohne Echs‘ wird’s bitter.

Doch bleiben, wenn kein Hemd mehr klebt,
ich sag’s flott von der Seele,
damit die Wüste weiterlebt,
die menschlichen Kamele.

vc

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